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Im Gegensatz zum Lebenswasser, das heilt oder verjüngt bzw. sogar das ewige Leben verspricht, bildet das Wasser des Todes die schwarze Seite der Wassersymbolik. Heraklit schrieb darüber "Es bedeutet den Tod der Seelen, die zu Wasser werden". In Griechenland glaubte man, das die Toten am Vorabend des Frühjahrsregen Durst litten. So goss man bei bestimmten Zeremonien durch spalten Wasser auf die Toten. Überhaubt ist der Gebrauch von Wasser beim Totenkult weithin verbreitet.

In vielen Gebieten ist der Regenbogen immer Träger positiver Werte, der "Bogen Gottes" oder der eines bekannten Heiligen, meist des heiligen Martin oder Michael. Der Regenbogen gilt auch als Bogen des Teufels oder Schwanz des Wolfes.
In den keltischen Ländern behaupteten Leute, die ihn aus der Nähe gesehen haben wollen, dass er einen Schlangenkopf mit flammenden Augen habe. Wenn der so bedrohliche Regenbogen bis auf die Erde herabreicht ,macht man ihn wegen seines unersättlichen Durstes gern für die Austrocknung ganzer Seen verantwortlich.
Als durch die Europäer die Pocken eingeschleppt wurden, nannten die Einheimischen die Krankheit "Die Schuppen der großen Schlange". Während der Schwangerschaft müssen sich die Frauen hüten, die Wasserlöcher zu verschmutzen wo die Schlange ihren Durst löscht. Die pupertierenden Knaben dürfen während der Aufnahmeriten in den Kreis der Erwachsenen nicht aus Flüssen trinken, da man befürchtet sie könnte von der Regenbogenschlange geraubt werden.

In ganz Europa findet man eine Vielzahl von Bildern und Kräften, die mit dem Regenbogen zusammenhänge. So fürchtete sich im Mittelalter viele Seeleute, dass ihr Schiff weggerissen werden könnte, wenn es in dem Moment am Ende eines Regenbogens vorbeiführe, in dem er das Wasser ansaugt.
In der Renaissance war die Vorstellung vorhanden, man könnte das Geschlecht wechseln wenn man den Regenbogen durchquert. Außerdem bedarf es einigen guten Willens, um das Geschlecht zu ändern.

Hier und da galt es gefährlich mit dem Finger auf den Regenbogen zu zeigen. Schlimmstenfalls verliert man den Finger, bestenfalls bekommt man ein Nagelgeschwür. Aber oft bringt der Regenbogen auch Reichtum: Gold und Geld, am häufigsten Perlen. Allerdings muß man seinen Korb unter einer der Säulen stellen, auf denen der Regenbogen ruht. Aufgehängt am Himmelsgewölbe, so dachte man, ist das Polarlicht.

So erinnern sich die Bauern der Beauce-Ebene und Korsikas bis heute daran, dass man vor dem Krieg 1870 das Polarlicht sah. Einige Fischer, die in hohen Breitengraden segelten, glaubten, das dass Polarlicht durch eine große Menge kleiner roten Fliegen entstünde. Die Liste des absonderlichen Aberglaubens könnte man unendlich fortsetzten. Festzustellen ist, das jede Region der Erde seine eigenen Ansichten über diesen Glauben besitzt. Diese Ansichten sind negativ oder positiv bestimmt. Bis heute hält sich der Aberglaube in unserer Gesellschaft, obwohl wir doch so aufgeklärt sind....